Ein Audit unter Erfolgsdruck deckt meist nur Abweichungen zum Standard auf und findet keine implizit definierten Risiken.
Unsere Diagnosen für Management- und Produktionssysteme schöpfen fachbezogen neue Potenziale und machen Schluss mit einem reaktiven Reparaturdienstverhalten.
In einer klassischen Auditsituation gemäß DIN EN ISO 19011 werden vorab Ziele für das Audit definiert.
Um eine neutrale und reproduzierbare Auditbewertung bezüglich der Ziele sicherzustellen, ist der Auditor gezwungen, seine Bewertungen daraus abzuleiten inwieweit eine Konformität zu den Normen des zugrunde liegenden Managementsystems besteht.
Somit wird offensichtlich, dass es eine erhebliche Schwierigkeit darstellt, Qualitätsaussagen zu implizit eingeschriebenen Risiken eines QM-Systems reproduzierbar durch ein Audit abzubilden.
Ein Audit auf Grundlage der DIN EN ISO 19011 ist nur dann sinnvoll, wenn eine Konformitätsaussage zu einem Managementsystem gefordert ist.
Soll jedoch ein Skalierungsschritt oder eine evolutionäre Weiterentwicklung unter Berücksichtigung einer individuellen Risikobetrachtung erfolgen, ist eine wertende Systemanalyse dem Audit vorzuziehen.
In vielen Fällen sind Sie durch Auflagen der Kunden beziehungsweise durch Verpflichtungen in Ihrem QM System zur Durchführung von normierten Audits gezwungen (VDA 6.3, ISO 9001, IATF 16949 etc.).
Das von der AIAG in der CQI 8 beschriebene „Layered Process Audit (LPA)“ stellt eine Sonderform der Auditsysteme dar und weicht von den klassischen Auditmaßstäben ab.
Viele Elemente, wie beispielsweise die Definition, dass der Bediener persönlich die Einhaltung der Prozesse überprüft, erscheinen ungewohnt und sind in diverser Hinsicht nicht mit der allgemeingültigen Auditnorm der DIN EN ISO 19011 kompatibel.
Aufgrund dieser Interpretationsprobleme kommt es bei Zertifizierungsaudits von QM Systemen oft zu Diskussionen über die „richtige“ Anwendung von Layered Audit Prozessen.
Weiterhin wird über den Nutzen des Aufwandes viel diskutiert.